Ich & Orson Welles

Man sollte denken Darsteller Christian McKay würde die Hauptrolle in ‚Ich & Orson Welles‘ inne haben, verkörpert er doch die Figur des im Filmtitel genannten Regisseurs und Schauspielers, der in den späten 30er Jahren eine der wohl einflussreichsten Shakespeare Interpretationen auf die New Yorker Theaterbühnen brachte. Aber das ‚Ich‘ im Titel ist weitaus wichtiger. Nicht nur für die Filmhandlung, sondern auch für Zac Efron. Ursprünglich bereits zwischen dem zweiten und den dritten Teil der ‚High School Musical‘ Trilogie entstanden – US Start war der 25.November 2009 – versucht er seinen Disney-Wurzeln zu entfliehen und sich als ernstzunehmender Vertreter seiner Zunft zu etablieren.

Diese Flucht verschlägt ihn nach Manhattan in den 1930er Jahren. Der Theatre District zwischen der 40sten und 54sten Straße erlebt seine Hochzeit. Einer der schillerndsten Stars dieser Zeit ist Orson Welles – Schauspieler, Regisseur, Visionär und Gründer des legendären Mercury Theatre. Auch der junge Richard träumt von einer Karriere am Broadway und ergattert durch einen glücklichen Zufall eine kleine Rolle in dem Stück ‚Julius Caesar‘ von William Shakespeare, dessen Premiere Welles gerade vorbereitet. Doch die schillernde New Yorker Theaterwelt entpuppt sich als hartes Pflaster: Der geniale wie herrische Orson Welles führt ein hartes Regiment auf und hinter der Bühne und verfolgt seine künstlerischen Ziele gnadenlos. Neid, Missgunst und Konkurrenzkämpfe beherrschen den Probenalltag. Als sich Richard auch noch in die ehrgeizige Regieassistentin Sonja Jones verliebt, wird er unwissentlich zum Rivalen des genialen Multitalents.

Rivalen sind auch die beiden Hauptdarsteller Zac Efron und Christian McKay auf der Leinwand. Zweitgenannter besiegt den Jungdarsteller dabei um Längen. Efron entkommt seinem ‚High School Musical‘ Image nur durch das schöne Drehbuch von Holly Grant Palmo und Vincent Palmo Jr., die den gleichnamigen Roman von Robert Kaplow adaptiert haben. Efron bleibt der uninteressante Teenie-Schwarm, der eine eher unwichtige Liebesgeschichte als Nebenplot durchleben darf. Natürlich muss er wieder auf der Bühne stehen, versucht sich in das Rampenlicht zu rücken und durch seinen Gesang zu überzeugen. Das dies nicht unbedingt hilfreich dabei ist sich von ‚High School Musical‘ zu verabschieden und dem Type-Casting zu verfallen, dürfte klar sein.

Da macht das Schauspiel von Christian McKay, der hier in seiner allerersten Spielfilmrolle zu sehen ist, weitaus mehr Spaß. Nicht umsonst ist er in diesem Jahr noch in ‚You Will Meet A Tall Dark Stranger‘ von Regisseur Woody Allen zu sehen. Er schafft es hier den brillanten Orson Welles auf der Leinwand festzuhalten. Nicht nur optisch kommt er dabei dem realen Vorbild äußerst Nahe, sondern auch alle Gemütsschwankungen des Regisseurs und Schauspielers weiß er glaubhaft darzustellen.

Leider hat McKay aber auch die undankbare Aufgabe, eine Drehbuchzeile zu sprechen in der er den von Zac Efron gespielten Richard als einen göttlichen Schauspieler bezeichnen muss. Der Film zeigt allerdings, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Dennoch ist ‚Ich & Orson Welles‘ ein Film der zu unterhalten weiß. Der Zuschauer kann in das anfängliche Leben und Wirken von Orson Welles eintauchen, sein erstes Theaterstück auf einer New Yorker Bühne sowie seine Radiofigur ‚The Shadow‘ erleben. Wenn man im Stande ist Zac Efron auszublenden und Christian McKay als Orson Welles zu genießen, bekommt man hier einen überzeugenden Film geliefert.

Denis Sasse

2 Kommentare

  1. […] dieser Woche läuft ‘Ich & Orson Welles’ in den deutschen Kinos und filmtogo weiß, ob Zac Efron der Image-Wechsel gelungen […]

  2. Was lese ich da????????

    Wenn man im Stande ist Zac Efron auszublenden ….. Ach bitte das darf doch nicht war sein……………………. zac ist der g5rudn warum ich den film schaueen willl!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! omg…. Aber jede seine eigene meinung……


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